Tannenwedel
- empfehlenswerter Klassiker
- aus biologischem Anbau, Kontrollstelle: DE-ÖKO-006
- ausführlicher Pflanzen-Steckbrief unten auf der Seite
Tannenwedel - Hippuris vulgaris
Wassertiefe: | 10 - 30 cm |
Wuchshöhe: | 10 - 40 cm |
Wuchsform: | kriechend mit Ausläufern |
Lichtbedarf: | sonnig - halbschattig |
Blüten: | rötlich - bräunlich |
Blütezeit: | Mai - August |
Heimisch: | ja |
Winterhart: | ja |
Lieferung: | im 9 cm Topf |
- schön und nützlich
- nimmt auch über Stengel und Blätter Nährstoffe auf
- klärt das Wasser
- Tannenwedel bevorzugt kalkhaltiges Wasser
- bildet Ausläufer und kann etwas wuchern
- über und unter Wasser werden unterschiedliche Blattformen ausgebildet
Steckbrief - Tannenwedel (Hippuris vulgaris)
Garten- und Teichpflanze
Eine Besonderheit dieser Teichpflanze ist ihre große Anpassungsfähigkeit. Sie kann sowohl an Land als auch komplett unter Wasser wachsen. Entsprechend variabel ist auch das Aussehen. An Land ragen die Stängel steil in die Luft, die Laubblätter stehen wie Nadeln steif ab. Von dieser Erscheinungsform stammt auch sein deutscher Name „Tannenwedel“. Unter Wasser dagegen treibt er mit der Strömung, Stängel und Blätter hängen herab und sind deutlich weicher und mit bis zu 6 cm Länge auch deutlich größer. Die flutende Variante von Hippuris vulgaris kann Längen bis über 1 m erreichen, während sie am Gewässerrand oder im Sumpfbeet auch sehr klein, nämlich nur 10 bis 15 cm hoch, bleiben kann. Auch die im Wasser stehenden Pflanzen bilden über Wasser die typischen starren Formen aus, diese ragen bis zu 40 cm aus dem Wasser. Der Tannenwedel bildet dichte Bestände und sieht so aus wie ein kleiner Tannenwald.
An den oberirdischen Pflanzenteilen bilden sich die kleinen Blüten, die von Mai bis August erscheinen. Sie sitzen in den Achsen der Blätter, sind dunkelrot und zwittrig. Die Bestäubung erfolgt über den Wind. Bestäubte Blüten bilden winzige Steinfrüchte aus, die durch Vögel und schwimmend verbreitet werden. Der Tannenwedel kann sich durch seine waagerechten Wurzelrhizome auch vegetativ vermehren und so schnell dichte Bestände bilden.
Botanisch hat diese Art allerdings nichts mit Nadelgehölzen zu tun, auch mit den ähnlich anmutenden Schachtelhalmen ist er nicht verwandt. Er zählt zu den Wegerichgewächsen, zu denen zum Beispiel auch die auf Wiesen und Wegsäumen wachsenden Spitz- und Breitwegerich gehören.
Wasserreinigungspflanze Tannenwedel
Er filtert Nährstoffe aus dem Teich und beugt damit der Algenbildung vor. Daher ist Hippuris vulgaris häufig in Pflanzenfiltern, Filtergräben und als Repositinspflanze zu finden. Eine weitere Gemeinsamkeit des Tannenwedels mit seinem Namensgeber der Tanne ist, dass er auch im Winter grün ist. Das bedeutet, dass er auch in der kalten Jahreszeit eine gewisse Filtereigenschaft beibehält, während andere Pflanzen sich in dieser Zeit komplett zurückziehen. Durch seine hohlen Stängel sorgt er auch bei geschlossener Eisdecke für die Zufuhr von Sauerstoff im Teich und trägt zur Belüftung bei.
Geeignete Nachbarn
Der Tannenwedel kann mit fast allen Teichpflanzen für die Flachwasserzone vergesellschaftet werden. Dazu zählen im Randbereich Schilf und Rohrkolben, in der Sumpfzone können sich die rosa blühenden Schwanenblumen oder das Hechtkraut mit seinen herzförmigen Blättern und blauen Blüten zum Tannenwedel gesellen. Eine schöne Abwechslung zu den straffen Stängeln und den nadelartigen Blättern bieten Teich- oder Seerosen auf dem Gartenteich. Mit ihren großen Blättern und den üppigen Blüten bilden sie einen guten Kontrast und lockern das Gesamtbild auf.
Wassertiefe, Standort und Boden
Seine ideale Wassertiefe liegt zwischen 10 und 40 cm, durch seine besondere Wuchsform passt er sich aber auch anderen Tiefen an und bleibt auch hier vital.
Der Tannenwedel bevorzugt in der Natur sommerwarme, kalkreiche Gewässer, kommt aber auch mit leicht sauren pH-Werten zurecht. Er besiedelt stehende und langsam fließende Gewässer, die nährstoffreich sein und über einen schlammigen Boden verfügen sollten. Der Tannenwedel liebt es sonnig bis halbschattig. Vollkommen schattigen Gewässern bleibt er fern und lässt sich auch am Teich in dunkleren Ecken nur schwer ansiedeln. Am liebsten mag er windgeschützte Bereiche. Am Gartenteich fühlt er sich in den Flachwasserzonen im schlammigen Substrat am wohlsten.
Tannenwedel Pflege
Über Rhizome kann sich diese Art gut ausbreiten. Dies hat den Vorteil, dass sich die Uferzonen schnell und unkompliziert begrünen, und auch die Vermehrung entsprechend einfach ist. Der Tannenwedel kann aber auch Überhand nehmen und andere Pflanzen verdrängen und die geplante Pflanzordnung stören. Im Topf gekauft ist das Einpflanzen des Tannenwedels einfach. In der Sumpfzone wird ein passende kleine Grube ausgehoben und der Wurzelballen mit der anhaftenden Erde eingesetzt. Der Kunststofftopf darf dabei nicht um den Wurzelballen verbleiben, sondern wird vorher entfernt. Alternativ kann Hippurus vulgaris auch in einen Gitterkorb für Teichpflanzen eingesetzt werden.
Die beste Zeit für die Pflanzung von losen Ablegern ist von April bis Juli. Die Pflanze hat dann noch ausreichend Zeit, am neuen Standort anzuwachsen. und kann vor dem kommenden Winter einwurzeln. Getopfte Pflanzen können fast ganzjährig eingesetzt werden. Ist nicht genügend Erde im Teich vorhanden, können die zu bepflanzenden Bereiche mit Teicherde aufgefüllt werden. Sind Fische im Teich, kann das Umfeld mit Kies oder Steinen gesichert werden. Vor allem Goldfische wühlen gern im Substrat und können so die junge Pflanze entwurzeln.
Wenn der Tannenwedel nur einen bestimmten Bereich besiedeln soll, empfiehlt sich der Einbau einer Wuchsbarriere. Dazu eignen sich einfache Kunststoffbahnen, die rund um den gewählten Bereich eingegraben werden. Alternativ kann der Tannenwedel auch in große Pflanzkübel gesetzt werden. Wer kein Plastik in seinem Teich versenken möchte, kann den Tannenwedel durch regelmäßiges Ausdünnen in Schach halten. Dazu werden Pflanzen, die sich zu weit ausgebreitet haben, mit möglichst viel Wurzelmasse herausgezogen. Im zu dichten Bestand werden einzelne Triebe nach dem Durchtrennen der Wurzeln herausgezogen, auch einen kräftigen Rückschnitt vertragen die Pflanzen gut. Das Ausdünnen und Schneiden der Pflanzen sorgt auch dafür, dass dem Gartenteich Nährstoffe entzogen werden. Eine Düngung ist in der Regel nicht erforderlich, besonders nicht in ohnehin schon nährstoffreichen Teichen. Bei Bedarf kann nach Jahren gezielt mit Tonkugeln nachgedügt werden.
Der Tannenwedel ist wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Gelegentlich treten Blattläuse auf. Diese sind unproblematisch und werden meist durch passende Fressfeinde vertilgt. Etwas hartnäckiger kann eine spezielle kleine Käferart sein, die ihre Eier bevorzugt an Hippuris vulgaris legt. Die daraus schlüpfenden 3-4 mm langen schwarzen Larven fressen dann an den grünen Wedeln. Da der Käfer und seine Larven nur die Pflanzenteile über Wasser fressen, hilft es, mit einer (transparenten) Folie, den gesamten Tannenwedel unter Wasser zu drücken. Nach wenigen Tagen kann die Folie dann entfernt werden. Natürlich können die Käfer und Larven auch per Hand abgesucht werden.
Durch Teilen der Rhizome kann der Tannenwedel vermehrt werden. Auch eine Vermehrung über seine Überwinterungsorgane, die so genannten Turione, ist möglich. Diese sinken im Herbst auf den Grund und treiben im Frühjahr aus dem Speicherorgan wieder aus. Sie können einfach herausgefischt und an den neuen Standort verbracht werden - wenn man sie denn findet.
Verbreitung
Der Tannenwedel ist in Europa, Amerika und Westasien beheimatet, seine nördlichste Heimat liegt in Grönland. Damit ist er unter den Wasserpflanzen einer der nördlichsten Vertreter. Die weite Verbreitung spricht schon für seine Anpassungsfähigkeit und Frosthärte. Auch im Gartenteich macht man sich seine verhältnismäßig geringen Ansprüche zu Nutze und kann die pflegeleichte Wasserpflanze in unterschiedlichen Bereichen ansiedeln. Die in der Natur vorkommenden einzelnen Bestände sind meist nicht sehr groß, oft findet man den Tannenwedel an menschlich beeinflussten Standorten mit hohem Nährstoffgehalt und sogar in leicht verschmutzten Gewässern.
Auch in Deutschland ist diese Teichpflanze heimisch. Sie zählt zu den bedrohten Arten und wird in der Roten Liste für Deutschland als gefährdet eingestuft. Sie kommt im gesamten Bundesgebiet vor und hier vor allem in Flussauen. Die Entnahme von Exemplaren aus der Natur ist verboten, es sollte beim Kauf auf gezüchtete Pflanzen zurückgegriffen werden.
Besonderheiten
Als nährstoffliebende Art ist der Tannenwedel ideal für die Anpflanzung in Fisch- und Klärteichen. Er wird verhältnismäßig wenig angeknabbert, ist robust und ausbreitungsfreudig. Er ist winterhart und sorgt durch seine im Winter grünen Blätter und die hohlen Stängel für die Belüftung und Reinigung des Gartenteiches. Fische und auch Insekten können sich in den dichten Beständen verstecken, Amphibien haften gern ihren Laich an ihn an. Damit trägt Hippuris vulgaris zur ökologischen Vielfalt im Gartenteich bei. Und nicht nur im Teich, auch im feuchten Beet kann diese Pflanze gedeihen und bildet hier seine typischen, an einen Tannenwald erinnernden Bestände.
Heimisch: | ja |
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Winterhart: | ja |
Kübelpflanze: | ja |
Wuchstyp: | buschig kriechend, Ausläufer bildend |
Wuchshöhe: | bis 40 cm |
Wasser Tiefe: | 10 - 20 cm, 20 - 30 cm |
Lichtbedarf: | sonnig, halbschattig |
Blütenfarbe: | braun |
Blühzeit: | Mai, Juni, Juli, August |